2022-10-10_1+2_Warum _Klimachaoten_ das Bundesverdienstkreuz bekommen sollten _ Telepolis.pdf

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  • Zuletzt aktualisiert 24/11/2022

2022-10-10_1+2_Warum _Klimachaoten_ das Bundesverdienstkreuz bekommen sollten _ Telepolis.pdf

2022-10-10_1+2_Warum _Klimachaoten_ das Bundesverdienstkreuz bekommen sollten _ Telepolis

INHALTSVERZEICHNIS
  1. Warum "Klimachaoten" das Bundesverdienstkreuz bekommen sollten
  2. Ohne zivilen Ungehorsam kein historischer Fortschritt

Die "Letzte Generation" hat neue Straßenblockaden angekündigt. Teile der Medien diffamieren die Bewegung als "extremistisch", RAF-affin und anti-demokratisch. Warum das geschichtsvergessen und falsch ist. Ein Kommentar.

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Vor allem sollte man sich fragen, ob diejenigen, die Blockaden und zivile Ungehorsamsaktionen nicht nur in Deutschland, sondern seit Jahrzehnten weltweit für Klimaschutz ergreifen, legitime Gründe haben und ernsthafte Ziele verfolgen. In einer neuen Studie für die Zeitschrift Nature rufen sogar Klimawissenschaftler:innen zu mehr zivilem Ungehorsam auf, um deutlich zu machen, wie tief wir "in der Scheiße" stecken.

Alle Rechte, die wir heute genießen, sind ohne zivilen Ungehorsam nicht denkbar. Menschen haben dafür mutig bestehendes Recht gebrochen und Gehorsam verweigert. So sind Arbeiterrechte, Abschaffung der Sklaverei und der Apartheid, Frauenrechte und auch Umweltschutz erkämpft worden, während die Rechtsbrecher:innen beschimpft wurden. Sie wurden oft hart bestraft, in Gefängnisse geworden oder auch getötet. Auch Klimaaktivist:innen müssen zum Teil harsche Strafen auf sich nehmen wie jüngst der Berliner Informatiker und Klimaaktivist Kevin Hecht, der in Schweden zwei Wochen in U-Haft einsitzen musste und dort aufgrund einer Straßenblockade zu vier Monaten Bewährungsstrafe verurteilt wurde.

Das Kernargument der Kritiker:innen von zivilen Ungehorsamsaktionen wie die von "Letzte Generation" ist, dass es genügend effektive andere Mittel in der Demokratie gibt, um Klimaschutz voranzubringen, und die Lage nicht derart ernst ist, dass man zu radikalen Mitteln greifen muss. Wie gesagt, das ist eine Annahme. Wer sich die Treibhausgas-Entwicklung und die Pläne der Regierungen und Energiekonzerne anschaut, findet leider weiter genügend Gründe, diese Annahme zu bezweifeln. (David Goeßmann)

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