2023-01-13_UBA_Mögliches Verbot von PFAS – per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen in der EU _ Umweltbundesamt
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- Erstellungsdatum 24/02/2023
- Zuletzt aktualisiert 28/02/2023
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Industrie will Beschränkung der Verbote
Wie Recherchen von NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" (SZ) gemeinsam mit Partnermedien in 13 europäischen Ländern zeigen, lobbyieren deshalb in Europa zurzeit rund 100 Organisationen gegen den Vorschlag, darunter 43 Industrieverbände und 30 Unternehmen inklusive der deutschen Chemiekonzerne BASF und Bayer. Die Verbände wollen verhindern, dass die gesamte Stoffgruppe verboten wird. Stattdessen sollen die Substanzen einzeln bewertet werden. Gelingt dies nicht, wollen sie möglichst breite Ausnahmen durchsetzen.
Das zeigen mehr als 1200 vertrauliche Dokumente der Europäischen Kommission und der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), die die Recherchekooperation im "Forever Pollution Project" ausgewertet hat. BASF und Bayer schreiben auf Anfrage, ein mögliches Verbot dürfe nicht die Verwendung von PFAS in Schlüsselsektoren verhindern. BASF nennt etwa Batterien, Halbleiter, Elektrofahrzeuge und erneuerbare Energien. Den jüngsten Appell gegen das drohende Gruppenverbot, der sich an die EU-Kommissare für Wirtschaft und Umwelt persönlich richtet, haben fast zwei Dutzend Verbände unterschrieben.
Die proklamierte Unbedenklichkeit der Fluorkunststoffe sei "eine Mär", sagt hingegen Martin Scheringer, Umweltchemiker an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich und seit mehr als 15 Jahren mit dem PFAS-Thema befasst. Vor allem wegen der "Riesenprobleme bei Produktion und Entsorgung”.
Die Branche hält dagegen: Die meisten Fluorkunststoffe ließen sich heute mit fluorfreien Hilfsmitteln herstellen, berichtet etwa Schlipf. Unvermeidbare PFAS-Emissionen könnten komplett in den Fabriken gehalten und Abfälle über Rücknahmesysteme wieder in die Prozesse zurückgeschleust oder in Verbrennungsanlagen zerlegt werden.
Links
- 2022-01-28_UBA_EU beschränkt Verwendung weiterer PFAS _ Umweltbundesamt
- 2022-02-23_RP_Leitet Currenta zu große Mengen giftiger Chemikalien in den Rhein_
- Gesundheit_ Per- und polyfluorierte Verbindungen (PFAS) (einschl_
Untersuchungsergebnisse
- Bericht zum LGL-Sonderuntersuchungsprogramm PFAS in Trinkwasser” - Band 13 der Schriftenreihe Lebensmittelsicherheit in Bayern
- Abschlussbericht PFAS Monitoring (PDF, 8MB)
- Untersuchung von tierischen und sonstigen Lebensmitteln auf PFAS - Untersuchungsergebnisse seit 2019
- Untersuchung von tierischen und sonstigen Lebensmitteln Untersuchungsergebnisse 2007–2019
- PFOA und PFOS in Fischen
- Untersuchung von Wildfleisch und -innereien sowie Wildschweinfleisch und -innereien – Untersuchungsergebnisse 2009–2020
- Trinkwasseruntersuchungen auf PFAS – Untersuchungsergebnisse 2007–2009
- Untersuchung von Gemüse auf PFAS - Untersuchungsergebnisse seit 2007
- Messwerte des LGL zu perfluorierten Substanzen in Trinkwasser, Landkreis Altötting, ab November 2016
- Messwerte des LGL zu PFAS in Trinkwasser, Landkreis Altötting, 2006–2016
- Untersuchung von tierischen und sonstigen Lebensmitteln im Landkreis Altötting– Untersuchungsergebnisse seit 2007
- Untersuchung zu Proben von Wildschweinfleisch und-innereien sowie Wildfleisch und -innerein im Landkreis Altötting– Untersuchungsergebnisse seit 2009