
2023-08-15_KSTA_NRW soll Vorreiterrolle bei Kernfusion einnehmen
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- Erstellungsdatum 15/08/2023
- Zuletzt aktualisiert 15/08/2023
2023-08-15_KSTA_NRW soll Vorreiterrolle bei Kernfusion einnehmen
2023-08-15_KSTA_NRW soll Vorreiterrolle bei Kernfusion einnehmen
Düsseldorf - Sichern Kernfusionskraftwerke die Energieversorgung in der Zukunft? Bislang ist noch unklar, ob es möglich ist, mit der hochkomplexen Technologie profitabel Strom erzeugen zu können. Die FDP schlägt jetzt vor, ein Demonstrationskraftwerk im Rheinischen Revier anzusiedeln.
„Nordrhein-Westfalen soll zentraler Standort für die Forschung und Entwicklung sowie Nutzung von Fusionstechnologien werden“, sagt Henning Höne, Chef der FDP-Fraktion im Düsseldorfer Landtag. Die Liberalen fordern, dass das Forschungszentrum Jülich zu einem „Exzellenzcluster“ für die Kernfusionsforschung ausgebaut wird.
Im Gegensatz zu einem Atomkraftwerk werden bei der Kernfusion die Kerne nicht gespalten, sondern verschmolzen. Das Problem: Die Kerne verschmelzen nicht von allein. Damit die positiv geladenen Atomkerne der Wasserstoffsorten Deuterium und Tritium ihre Abstoßung überwinden, muss Plasma auf 150 Millionen Grad erhitzt werden. Das Entzünden des „Fusionsfeuers“ ist eine enorme Herausforderung – es wäre zehnmal heißer als die Sonne.
Tatsächlich sind Versuche, durch Kernfusion Energie zu erzeugen, zuletzt vielversprechend verlaufen. Die Energiebilanz war aber bislang wenig zufriedenstellend, weswegen Umweltorganisationen davor warnen, allzu große Hoffnungen in die Technologie zu setzen. Sie fordern stattdessen, die Forschungsgelder in den Ausbau der Erneuerbaren zu investieren – und verweisen darauf, dass auch bei der Kernfusion Atomabfall entsteht, der allerdings „nur“ schwach radioaktiv ist.
Die FDP will jetzt einen Antrag in den Landtag einbringen, in dem die schwarz-grüne Landesregierung aufgefordert wird, sich klar zur Fusionstechnik zu bekennen. „Aus einem Gramm Fusionsbrennstoff lässt sich ungefähr so viel Energie gewinnen wie aus elf bis 13 Tonnen Öl oder Steinkohle“, heißt es in der Beschlussvorlage. Gefährliche, unkontrollierte Kettenreaktionen seien „physikalisch unmöglich“.
Fördermittel für Finanzierung
Fraktionschef Höne fordert, dass von den 14,8 Milliarden Euro, die als Strukturfördermittel für das Rheinische Revier bereitstehen, „mindestens eine Milliarde Euro für Investitionen in die Realisierung eines Demonstrationskraftwerks bereitgestellt werden“. In NRW sei ein „leistungsfähiges Ökosystem“ aus Forschungseinrichtungen, Industrie und Universitäten vorhanden, das Schlüsseltechnologien für Fusionsanlagen entwickeln könne.

