2024-12-02_RP_Hitzewellen in Leverkusen wie in den Tropen
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- Zuletzt aktualisiert 03/12/2024
2024-12-02_RP_Hitzewellen in Leverkusen wie in den Tropen
2024-12-02_RP_Hitzewellen in Leverkusen wie in den Tropen
Pressemeldung der Stadt Leverkusen - In Leverkusen wird es heißer
Durch den fortschreitenden Klimawandel werden die Sommer immer heißer und
Hitzewellen treten häufiger auf. Das wurde jetzt durch die
Stadtklimasimulationen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) für Leverkusen
untersucht und mit Zahlen belegt. Die Klimasimulationen vergleichen die
Zeitspanne von 2031 bis 2060 mit dem Vergleichszeitraum von 1971 bis 2000.
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Durch den fortschreitenden Klimawandel werden die Sommer immer heißer und
Hitzewellen treten häufiger auf. Das wurde jetzt durch die
Stadtklimasimulationen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) für Leverkusen
untersucht und mit Zahlen belegt. Die Klimasimulationen vergleichen die
Zeitspanne von 2031 bis 2060 mit dem Vergleichszeitraum von 1971 bis 2000.
„Die Ergebnisse der Simulation zeigen auf Grundlage der vorhandenen Daten,
dass die Anzahl der Hitzetage in Leverkusen ansteigen wird, sofern keine
verstärkten Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen ergriffen werden“, fasst
Umweltdezernent Alexander Lünenbach zusammen.
*Besonders betroffen sind dicht bebaute Stadtgebiete *
Laut DWD muss Leverkusen in dicht bebauten Stadtgebieten schon in sieben
Jahren an 11 bis 20 Tagen pro Jahr mit Temperaturen über 30 Grad Celsius
rechnen – in dünn besiedelten Stadtteilen wird es laut Prognose noch an
sechs bis neun Tagen hochsommerlich heiß. Dies entspricht einer Verdopplung
der Hitzetage im Vergleich zum Zeitraum 1971 bis 2000. Auch Tropennächte,
in denen die Temperaturen nachts nicht unter 20 Grad Celsius fallen, werden
zunehmen: In ländlichen Stadtteilen sind etwa 10 bis 15 Tropennächte und in
dicht bebauten Stadtgebieten 15 bis 20 Tropennächte zu erwarten, was eine
Verdopplung bis Verdreifachung im Vergleich zu den vorherigen Jahrzehnten
bedeutet.
*Gesundheitsrisiken durch Hitze*
Hohe Temperaturen und Tropennächte an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen,
wenn auch nachts keine Abkühlung durch Lüften möglich ist, haben negative
gesundheitliche Auswirkungen auf die gesamte Bevölkerung. Denn der Körper
steht unter Dauerstress, um seine Kerntemperatur von 37°C zu halten.
Besonders gefährdet sind vulnerable Gruppen wie ältere Menschen, Menschen
mit chronischen Erkrankungen und Kinder. Das Robert-Koch-Institut schätzt,
dass 2024 in Deutschland rund 3.000 Menschen an den Folgen von Hitze
gestorben sind.
„Die Ergebnisse der Klimasimulationen verdeutlichen den dringenden
Handlungsbedarf zur Anpassung an den fortschreitenden Klimawandel und
dessen bereits spürbare Auswirkungen“, erläutert Christiane Jäger, Leiterin
des Fachbereichs Mobilität und Klimaschutz, „die Studie ist auch deshalb so
wertvoll für uns, weil sie Lösungsansätze beinhaltet.“ So zeigt sie auf,
dass Grünflächen eine kühlende und ausgleichende Wirkung haben und der
Überhitzung in Leverkusen entgegenwirken können. Daher sei es wichtig, den
Anteil an Grünflächen in der Stadt zu erhöhen und klimaangepasst zu planen.
*Klimaanpassungsstrategie: Die Stadt trifft Vorkehrungen*
Das 2020 vom Rat beschlossene Klimaanpassungskonzept für Leverkusen umfasst
bereits Maßnahmenvorschläge zur Anpassung in den Handlungsfeldern
Biodiversität, Natur- und Artenschutz, Grün- und Freiflächen, menschliche
Gesundheit und soziale Infrastruktur, Wasserwirtschaft, Bauen und Wohnen
sowie Stadtentwicklung und kommunale Planung.
Die Umsetzung der Maßnahmen wird koordiniert durch den Fachbereich
Mobilität und Klimaschutz. Um eine Diskussions- und Informationsplattform
für den Klimaanpassungsprozess der Stadt zwischen Politik und Verwaltung zu
schaffen, wurde im Januar 2022 das Forum „ZAK – Zukunfts-Aufgabe
klimaresilientes Leverkusen“ gegründet. Das Forum setzt sich aus
Politikerinnen und Politikern des Rats und der Bezirksvertretungen, der
Fachverwaltung sowie externen Fachleuten zusammen.
Außerdem wird ein Hitzeaktionsplan für die Stadt Leverkusen erstellt. Er
fasst kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen zusammen, die teilweise
schon umgesetzt oder in Planung sind. Hierzu gehören Maßnahmen, die die
Aufmerksamkeit auf das Thema Hitze und richtiges Verhalten bei hohen
Temperaturen lenken, wie der „Hitzeknigge“. Auch unterstützende Maßnahmen
zum Schutz der Bevölkerung bei Hitzewellen wurden bereits umgesetzt, z. B.
eine Karte mit kühlen Plätzen, ein Hitzetelefon oder Refill-Stationen für
Wasser.
Zu den langfristig wirksamen Maßnahmen gehören Projekte zur Erhöhung des
Grünanteils. Hierzu zählen bereits umgesetzte Maßnahmen, wie zusätzliche
Baumpflanzungen, die Entsiegelung von Schulhöfen, ein städtisches
Förderprogramm für Entsiegelungen, Dach- und Fassadenbegrünungen im Jahr
2023 und der ersten Jahreshälfte von 2024 sowie die Anlage von Blühwiesen.
*Weitere Klimaparameter werden analysiert*
„Wo sich der Wärmeinseleffekt in Leverkusen am stärksten auswirken wird,
ist eine wichtige Information für unsere Klimaanpassungsstrategie. Generell
wird die vom DWD prognostizierte Zunahme von heißen Tagen und Tropennächten
spürbare Auswirkungen auf das Leben in Leverkusen haben“, verdeutlicht
Alexander Lünenbach, Leverkusens Beigeordneter für Bürger, Umwelt und
Soziales. „Mit unserer Klimaanpassungs-Strategie müssen wir Leverkusen
klimaresilient machen, um die Gesundheit unserer Bürgerinnen und Bürger zu
schützen.“ Neben der vom DWD berechneten zukünftigen Zunahme von
meteorologischen Kenntagen seien – insbesondere im Rahmen der
Bauleitplanung – genauere Kenntnisse über die aktuellen lokalen
Klimabedingungen in Leverkusen erforderlich.
Aus diesem Grund hat der Fachbereich Umwelt eine flächendeckende und
hochauflösende Klimaanalyse in Auftrag gegeben, welche aktuell von der
GEO-NET Umweltconsulting GmbH erstellt wird und noch im laufenden Jahr
fertiggestellt werden soll. Zusätzlich zu den Kenntagen der Simulation des
DWD kann diese modellbasierte Analyse unter anderem Aussagen zu weiteren
Klimaparametern wie bodennaher Lufttemperatur, Kaltluft und thermischer
Belastung ermöglichen. Nach Fertigstellung des Berichtes und der
zugehörigen Kartenwerke wird die Stadtverwaltung hierzu gesondert
informieren. Die neuen Stadtklimaprojektionen des DWD werden in Verbindung
mit der (hochauflösenden) Stadtklimaanalyse als Grundlage für den
fortlaufenden Klimaanpassungsprozess in Leverkusen herangezogen.
*Grundlagen für die Stadtentwicklungsstrategie Leverkusen 2040+ *
Klimaanpassungskonzepte und Informationen zum Stadtklima werden in die
Entwicklung der Stadtentwicklungsstrategie Leverkusen 2040+ einbezogen, die
darauf abzielt, spezifische Szenarien zu definieren, wie sich die Stadt
weiterentwickeln sollte. Diese Strategie wird derzeit von der
Stadtverwaltung und externen Stadtplanungs- und Architekturbüros
erarbeitet. *Die detaillierten Ergebnisse der Stadtklimasimulationen des
DWD *sind auf der städtischen Homepage verfügbar: Stadtklimaprojektionen
Leverkusen
<https://www.leverkusen.de/service/krisenfall/dokumente-krisenfall/Final-Abschlussbericht_Stadtklimaprojektionen-Leverkusen_Final-25Okt2024_Barrierefreiheit-geprueft.pdf>
© 2024 Stadt Leverkusen <https://www.leverkusen.de>
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