
2025-02-08_RP_Stadt will zwei Quartierstreffs (Alkenrath + Manfort) Gelder kürzen
- Version
- Download 0
- Dateigröße 191.24 KB
- Datei-Anzahl 1
- Erstellungsdatum 08/02/2025
- Zuletzt aktualisiert 08/02/2025
2025-02-08_RP_Stadt will zwei Quartierstreffs (Alkenrath + Manfort) Gelder kürzen
2025-02-08_RP_Stadt will zwei Quartierstreffs Gelder kürzen
Das Haushaltsproblem der Stadt könnte sich auch auf die Treffpunkte in Manfort und Alkenrath auswirken.

ALKENRATH/MANFORT | Tanja Deiters übt ihren Beruf offenkundig mit Leib und Seele aus. Der Quartiersmanagerin und Leiterin der Treffs in Alkenrath und Manfort ist merklich an positiver Veränderung in den Vierteln gelegen. Noch wird ihre Arbeit durch die Stadt ausreichend finanziell unterstützt. Doch die Haushaltslage macht laut Verwaltung nun eine Kürzung der Mittel für die sozialen Einrichtungen unter der Trägerschaft des Diakonischen Werks notwendig.
Das hätte bei Umsetzung aber wohl große personelle Einschnitte zur Folge. Die Vertreter in den betroffenen Bezirken I und III brachten diese Aussichten jetzt ins Nachdenken. Schließlich sind die Nachbarschaftszentren Orte für Begegnung und Miteinander. Mit den und für die Menschen im Quartier werden hier Themen ganz praktisch gemeinsam angepackt. „Uns ist ganz wichtig, dass jeder mitmachen kann“, betont Quartiersmanagerin Deiters. Wenngleich die Aktivierung der Menschen teilweise Zeit und Durchhaltevermögen braucht. Auch die Verwaltung weiß um die Wichtigkeit der bürgernahen Anlaufstellen. Sie sagt: „Die Quartiersarbeit in den Stadtteilen Manfort und Alkenrath leistet seit Jahren einen wesentlichen Beitrag zur sozialen Stabilität und Lebensqualität vor Ort.“
Im vergangenen Jahr kam es in Manfort zu rund 7500 Kontakten, in Alkenrath waren es gut 1000. Mehr als 460 Manfortern wurde hier etwa bei alltäglichen Fragen oder dem Schriftverkehr mit Behörden, Arbeitsstellen oder Vermietern geholfen. Das sind die nackten Zahlen. Aber hinter jeder der Begegnungen stecken Menschen. Dementsprechend schwer fällt es Deiters auch, die der Arbeit zustehende Fördersumme anhand eines Preises pro Kontakt festzumachen. „Ich weiß nicht, wie man das in Euros messen kann“, betont sie.
Seit Beschluss vom März 2021 wird die Quartiersarbeit in den beiden als Sorgenkinder bekannten Stadtteilen durch die Stadt mit insgesamt 150.000 Euro unterstützt. Im vorvergangenen Jahr wurden knapp mehr als 140.000 davon abgerufen. Geht es nach der Verwaltung, soll die bereitgestellte Summe nun wieder auf die vor der März-Erhöhung vereinbarte Summe von 100.000 Euro fallen.
Als sie davon erfuhr, gibt Deiters zu: „Ich musste kurz schlucken.“ Demnach würde ihre Stelle um die Hälfte reduziert. „Aus persönlicher Sicht wäre sie dann nicht mehr attraktiv für mich“, führt sie deutlich aus. Dazu könnten die anteiligen Lohnkosten des Quartiershausmeisters nicht mehr finanziert werden.
Auch die Politik ist von diesen Aussichten nicht begeistert und sprach sich in ihren Sitzungen geschlossen gegen die Verwaltungsvorlage aus. Bereits im Sozialausschuss stärkten die dortigen Mitglieder Tanja Deiters und ihrem Team den Rücken. In dieser Woche zogen auch die Vertretungen der Bezirke I und III nach. Dabei fand selbst ein Kompromissvorschlag der Stadt keinen Anklang: So belaufen sich die Berechnungen über die Fördersumme im abgelaufenen Jahr auf 138.376 Euro. Die Verwaltung empfahl, diese Summe als Mittelweg und zukünftige finanzielle Unterstützung bis zur vollständigen Aufstellung des geplanten Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts (Isek) Manfort einzustellen.
Doch dies wurde in den Gremien abgelehnt – nur FDP und AfD im Bezirk I waren dafür, die dortigen Grünen enthielten sich. Das letzte Wort hat der Rat in seiner Sitzung am 17. Februar.

