
2025-02-11_RP_Anwohner – Wiembachallee erhalten
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- Erstellungsdatum 11/02/2025
- Zuletzt aktualisiert 11/02/2025
2025-02-11_RP_Anwohner - Wiembachallee erhalten
2025-02-11_RP_Anwohner - Wiembachallee erhalten
Der Vorstoß der Stadt, zum Schutz vor Hochwasser an der Wiembachallee 300 Bäume zu entnehmen, um den Bachlauf aufzuweiten, stößt auf Kritik. Unter anderem Anwohner merken an, dass dieser Eingriff für andere Bereiche am Bach, etwa das Naturgut Ophoven nichts bringe.

OPLADEN |Manch ein Anwohner der Wiembachallee dürfte derzeit ein Déjà-vu erleben: Es geht um Hochwasserschutz und – erneut – um 300 Allee-Bäume, die entnommen würden. Denn das sieht die von der Stadt favorisierte Variante, um das Wiembachviertel vor einem hundertjährlichen Hochwasser besser zu schützen, vor. In einer Machbarkeitsstudie waren zwei Varianten besonders ins Auge gefasst worden – a) Bachlauferweiterung an der Wiembachallee mit Entnahme der 300 Bäume und b) Erweiterung des Hochwasserrückhaltebecken am Ex-Pintsch-Öl-Gelände in Quettingen mit Fällung von 800 Bäumen und Entsorgung ölbelasteter Böden.
OP Plus startete nach der Präsentation der Studie eine Online-Petition zum Erhalt der Allee. Und bekräftigte, Gespräche mit Anwohnern hätten gezeigt, dass die vierreihige Wiembachallee so erhalten wissen wollten, wie sie ist. Das bestätigen Unterzeichner der Petition in Kommentaren auf der Plattform „openpetition“. „Es ist inzwischen der dritte Versuch, die Bäume zu entfernen. Das Alternativgelände macht mit einer Sanierung sicher mehr Arbeit und höhere Kosten, ist aber auf lange Sicht die umweltfreundlichere Variante“, schreibt ein Unterzeichner. „Irgendwann muss der verseuchte Grund ja ohnehin saniert werden, damit auch Landstücke vor der Wiembachallee geschützt werden, zum Beispiel das Naturgut Ophoven, das gerade für Millionen wieder hergestellt wird. Warum nicht jetzt zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen?“ Ein Anwohner notiert: „Ich war vom Hochwasser 2021 betroffen. Obwohl der Bach zwar extrem über die Ufer getreten war, kamen die wesentlichen Schäden in der unteren Wiembachallee durch die Öffnung der Staumauer der Wuppertalsperre. Unser Wasser im Keller kam durch das extrem gestiegene Grundwasser, was durch die Abholzung der Bäume auch nicht verhindert wird. Die Wiembachallee muss bleiben!“
Eine andere Anwohnerin schildert: „Ich war vom Hochwasser betroffen. Aber nicht der Wiembach war das Problem, sondern die Wupper! Diese Tatsache wird von der TBL völlig außer Acht gelassen. Wo bleibt der Hochwasserschutz Wupper?“ Der Wiembach habe nicht abfließen können. „Er trat bereits am Kreisverkehr Pommernstraße über die Ufer, flutete das Wohngebiet über den Rennbaumplatz, da die Brückenkonstruktion unter dem Kreisverkehr ein Nadelöhr darstellt.“ Zudem müsse gelten: Hochwasserschutz von der Quelle bis zur Mündung. Gut Ophoven werde „für viele Millionen Euro saniert. Hochwasserschutz nur kurz vor der Mündung in die Wupper schützt diese Investition nicht“, bemerkt sie. „Daher sollte auch im oberen Bachlauf Hochwasserschutz erfolgen. Zudem gibt es ein deutliches Votum der Bürger für die Wiembachallee von 2022.“ Das werde nun von der Verwaltung ignoriert.
Die Vorlage der Stadt ist nur eine „Kenntnisnahme“ für die Politik, entscheiden können die Gremien nichts. Heißt nun: Die TBL und der Wupperverband planen, das Ganze mündet in ein Planfeststellungsverfahren, zu dem Einwände geäußert werden können.
Apropos Wupperverband: Ab kommenden Freitag fällt der Verband an der nahe der Wiembachallee gelegenen Deichanlage „Am Weiher“ zehn Bäume, „um die Deiche im Sinne des Hochwasserschutzes standsicherer und funktionsfähiger zu machen“, heißt es. Sechs Erlen und vier Zypressen kommen unterhalb der Allee „Am Weiher“ weg, außerdem Gehölze. „Die Linden-Allee auf der anderen Seite der Mauer bleibt bei den Arbeiten in vollem Umfang erhalten“, meldet der Verband.
INFO
Sperrung Am 14. und 15. Februar bleibt die Straße „Am Weiher“ gesperrt, „es herrscht ein Parkverbot. Aus Sicherheitsgründen ist mit Beeinträchtigung des Fußgänger- und Radverkehrs zu rechnen“, sagt der Wupperverband.
Deiche Auf Anlagen, die Anlieger vor Wupperhochwasser schützten, seien Bäume nicht zulässig, heißt es. Denn „der Sturz eines Baumes bei Hochwasser oder bei starkem Wind kann durch das Herausreißen des Wurzeltellers zu einer erheblichen Schädigung des Deichkörpers bis hin zu einem Loch im Deich führen“, nennt der Verband ein Beispiel. Es soll ortsnahe Ausgleichspflanzungen geben.

