2023-02-27_BVWP-Autobahnausbau weitaus klimaschädlicher als angenommen – energiezukunft

Download
Download is available until [expire_date]
  • Version
  • Download 19
  • Dateigrösse 205.33 KB
  • Datei-Anzahl 1
  • Erstellungsdatum 27/02/2023
  • Zuletzt aktualisiert 02/03/2023

2023-02-27_BVWP-Autobahnausbau weitaus klimaschädlicher als angenommen - energiezukunft

2023-02-27_Autobahnausbau weitaus klimaschädlicher als angenommen - energiezukunft

230202_Faktenblatt_Planungsbeschleunigung_Autobahnbau

Der Druck für eine Überarbeitung des sogenannten Bundesverkehrswegeplans steigt. Neue Analysen von Umweltverbänden zeigen: Die Bewertungen des Bundes zu den klimaschädlichen Auswirkungen von Fernstraßenprojekten sind viel zu niedrig.

27.02.2023 – Er ist noch immer ein Relikt der Großen Koalition von 2016, der Bundesverkehrswegeplan 2030 – kurz BVWP. Der sieht den Bau von über 1.000 neuen Fernstraßen bis Ende des Jahrzehnts vor, davon etwa 600 Projekte des sogenannten vordringlichen Bedarfs. Einige davon sieht Bundesverkehrsminister Volker Wissing im „überragenden öffentlichen Interesse“, wie etwa 115 Vorhaben zur sogenannten Engpassbeseitigung. Dabei geht es um die Verbreiterung von Autobahnen auf sechs, acht und zehn Spuren und den Ausbau von Knotenpunkten.

Laut Analyse des Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) von Anfang Februar will Wissing dafür mindestens 30 Milliarden Euro ausgeben und zugleich in Kauf nehmen über 80 Naturschutzgebiete zu zerstören und den jährlichen CO2-Ausstoß deutlich zu steigern. Denn der BUND verweist auf den Effekt des sogenannten induzierten Verkehrs. Ein Ausbau von Straßen macht die Fahrt mit Pkws und Lkws attraktiver, sodass mehr Verkehr entsteht, der Umwelt und Klima schädigt. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtete.

...

Das Bundesverkehrsministerium begründet weitere vorrangige Investitionen in die Straße vor allem mit dem Güterverkehr. „Gemessen an der Verkehrsleistung werden auf der Straße gut fünf Mal mehr Güter befördert als auf der Schiene. Das Gütervolumen wird in den kommenden Jahren weiter steigen. Obwohl wir den Ausbau der Schiene zu einem Hochleistungsnetz entschieden und mit Nachdruck vorantreiben, wird auch in Zukunft der Großteil der Verkehrsleistung auf die Straße entfallen", so ein Pressesprecher des BMDV auf Anfrage. Dem halten der BUND und die Allianz pro Schiene entgegen, dass deutlich mehr in den Schienengüterverkehr investiert werden müsse, als in die Straßeninfrastruktur. Ein Güterzug könne bis zu 52 Lkws ersetzen, so die Verbände. Zudem würden Güterzüge 7,4 Mal weniger CO₂ ausstoßen als Lkws. Dies zeigen aktuelle Zahlen des Umweltbundesamts, die die Allianz pro Schiene ausgewertet hat.

Im März will die Ampel-Partei eine Entscheidung fällen, welche Verkehrsinfrastrukturprojekte als vordringlich betrachtet werden sollen. Die FDP setzt sich für viele Straßenprojekte ein, die Grünen wollen den Fokus auf Erhalt und Ausbau der Schiene legen. mg

 
Print Friendly, PDF & Email