2023-03-11_RP_Biosprit für mehr Klimafreundlichkeit

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  • Zuletzt aktualisiert 11/03/2023

2023-03-11_RP_Biosprit für mehr Klimafreundlichkeit

2023-03-11_RP_Biosprit für mehr Klimafreundlichkeit

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Ein Beispiel ist HVO100 auf Basis hydrierten Pflanzenöls. Für die Herstellung würden nur nachhaltige Rohstoffe eingesetzt, versichert Andreas Deul von der Firma Wirtz: Infrage kämen pflanzliche Abfälle wie Speisefette, Grünalgen und sogar Plastikmüll. Das Problem: Öffentliche Tankstellen dürfen Sorten wie HVO100 nicht in Deutschland anbieten. Das untersagt die zehnte Bundesimmissionsschutzverordnung (BImSchV). Danach darf Biodiesel nur in den Verkehr gelangen, wenn er den Anforderungen nach DIN EN 14214 genügt. HVO100 verbrennt zwar viel sauberer als normaler Diesel, zählt aber zu den pa-
raffinischen Diesel-Kraftstoffen der DIN EN 15940.

Im Rahmen seines Klimaschutz-Sofortprogramms will Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) diese in die BImSchV aufnehmen lassen. Doch zuständig ist das Bundesumweltministe-
rium (BMUV). Das lehnt die Aufnahme von DIN EN 15940 ab. Zwar könne nachhaltiges HVO im Vergleich zu fossilem Diesel viele CO2-Emissionen vermeiden, erklärt ein BMUV-Sprecher. HVO sei aber nicht zwangsläufig nachhaltig: Zumindest früher sei das Produkt auch aus Palmöl hergestellt worden, mit all den bekannten Umweltauswirkungen. Allerdings hat die EU angekündigt, bis 2030 aus der Palm-
öl-Förderung auszusteigen.

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Doch ob Speisefette, Stroh oder Futtermittelpflanzen: Reichen die Rohstoffe überhaupt aus, um den Wunder-Sprit breit an den Tankstellen auszurollen? Laut DLR beträgt der Bedarf an nachhaltigen Kraftstoffen in Deutschland mehrere Millionen Tonnen im Jahr, um bis 2045 eine Klimaneutralität zu erreichen – für die gesamte EU seien sogar mehrere zehn Millionen Tonnen nötig. Um diese Quoten zu erreichen, führe daher mittelfristig kein Weg um strombasierte E-Fuels auf Basis von Wind- und Sonnenenergie vorbei.

 

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