Zu „Was beim Chemiegipfel auf dem Spiel steht“ vom 28. September Der mafiöse Lobbyismus der stromintensiven deutschen Großindustrie in Bezug auf den sogenannten „Brückenstrompreis“ erfüllt bereits Merkmale von organisierter Wirtschaftskriminalität. Kaum jemals wurde so vehement, konzertiert und dreist mit falschen Behauptungen Druck auf die Politik ausgeübt.

Zu den Fakten: Die Strompreise für dieses Kundensegment bewegen sich weit unterhalb des europäischen Durchschnittes. Die Branche hat die gesamte Politik so fest im Griff, dass Zahlen, Daten und Fakten einfach nur noch ausgeblendet werden. Ein wichtiger Punkt, der in Vergessenheit geraten ist: Durch die Besondere Ausgleichsregelung hatten gerade energieintensive Großunternehmen einen großen Wettbewerbsvorteil gegenüber den inländischen kleineren Wettbewerbern und den europäischen Wettbewerbern vergleichbarer Größe. Mit der Abschaffung der EEG-Umlage in 2022 (was gut und richtig war), ist dieser Vorteil entfallen. Das ist einer der Haupttreiber der Brückenstrompreisdebatte. Wir hatten die Debatte um ein spezielles Industriestrompreissegment schon einmal - zu Beginn der 2000er.