2024-04-08_KSTA_LB_Planungsamt konnte sich einen schlanken Fuß machen

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  • Zuletzt aktualisiert 08/04/2024

2024-04-08_KSTA_LB_Planungsamt konnte sich einen schlanken Fuß machen

2024-04-08_KSTA_LB_Planungsamt konnte sich einen schlanken Fuß machen
 
VON ROLAND HÖLZER, LEVERKUSEN

Zu „Umweltverbände loben den Landschaftsplan“ vom 23. März Der von der Leverkusener Verwaltung jetzt vorgelegte Landschaftsplanentwurf ist in weiten Teilen das Ergebnis sorgfältiger Recherche und akribischer Kartierungsarbeit des Pflanzen- und Tierartenvorkommens unter Berücksichtigung der veränderten Klimabedingungen durch die Mitarbeiter der unteren Naturschutzbehörde.

Insofern ist es sehr erfreulich, dass die Leverkusener Naturschutzverbände diesen Teil des Planentwurfes und vor allem die Ausweisung weiterer Natur- und Landschaftsschutzgebiete ausdrücklich befürworten.

Dies ist auch dringend erforderlich als Gegenpol zum teilweise radikal und gewalttätig vorgetragenen Widerstand von Seiten bestimmter Kreise aus der Landwirtschaft gegen längst überfällige Maßnahmen zur Eindämmung von Umweltschäden aus dem Agrarbereich.

Es mag in den Reihen der Landwirte tatsächlich vereinzelt „eine fantastische Bereitschaft und Sachkenntnis im Bereich Ökologie“ geben, in der letzten Sitzung des Naturschutzbeirates zum Thema Landschaftsplan war davon aber leider nichts zu spüren.

Vom stellvertretenden Beiratsvorsitzenden (Landwirt) zielstrebig moderiert, bekamen die anwesenden Vertreter der Naturbenutzer breiten Raum, ihre Kritik am Entwurf vorzutragen.

Die Jäger sorgten sich um den Bestand ihrer Hochstände in Naturschutzgebieten, die Landwirte fürchten Einschränkungen und Vorschriften bei der Nutzung ihrer Flächen beim Odeln und Spritzen und dem privilegierten Bauen ihrer Wege und Hallen für ihre Terminator-Trecker und die Angler fürchten zu viel Schutz für den Eisvogel als gefährlichem Feind der Lachs- und Meerforellenjungfische.

Die Vertreterin der Umweltbehörde muss sich gefühlt haben wie ein Referentin des Nabu beim Vortrag zur Massentierhaltung vor dem Schweinezüchterverband in Vechta. Währenddessen hielt sich der anwesende Vertreter des Bau- und Planungsamtes, erstaunlicherweise die federführende Abteilung im Landschaftsplanverfahren, auffällig zurück.

Hatte doch seine Abteilung im Verlauf des bereits elf Jahre verschleppten Verfahrens weiterhin jede Menge unberührte Grünflächen als scheinbar potenziell bebaubar hinein gezaubert und bereits im parallel laufende Regionalplanverfahren zementiert.

Die Baudezernentin weiß ganz genau, warum sie wesentliche Informationen zur frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit aus 2012 konsequent zurückhält. Hierzu gab es leider im Beirat kaum Kritik und so konnte sich der Planungsamtsvertreter einen schlanken Fuß machen, indem er sich hinter der Zunahme an Natur- und Landschaftsschutzfläche versteckte.

Reine Augenwischerei! Er sagte nicht, dass beispielsweise Landschaftsschutz immer hinter eine Bauleitplanung „zurücktritt“ und damit wegfällt. Ein schlimmes Beispiel dafür ist die Feuerwachen-Planung auf den Heunen.

Glücklicherweise kritisieren die Naturschutzverbände in ihrer aktuellen Stellungnahme den dadurch drohenden Flächenfraß scharf. Sie werden dem von der Verwaltung drangsalierten Landwirt notfalls durch eine Klage beistehen.

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