2024-03-05_RP_Bauherren fordern weniger Bürokratie

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  • Zuletzt aktualisiert 05/03/2024

2024-03-05_RP_Bauherren fordern weniger Bürokratie

2024-03-05_RP_Bauherren fordern weniger Bürokratie

Bauherren fordern weniger Bürokratie

Wohnungsgesellschaft Leverkusen und Bauverein Opladen versuchen weiterhin, bezahlbaren Wohnraum in Leverkusen zu schaffen, klagen aber über zu hohe Baukosten und fordern Unterstützung.

VON GABI KNOPS-FEILER

LEVERKUSEN |Die Wohnraumsituation in Leverkusen bleibt angespannt, insbesondere im Bereich des sozialen Wohnungsbaus. Inmitten dieser Herausforderungen setzen zwei lokale Wohnungsbauunternehmen alles daran, um dem anhaltenden Problem entgegenzuwirken.

Gemeinnütziger Bauverein Opladen Der GBO hat es sich zur Aufgabe gemacht, sozialen Wohnraum zu schaffen und bezahlbaren Wohnraum für Familien und Einzelpersonen mit geringem Einkommen bereitzustellen. Durch die Modernisierung bestehender Gebäude – unter anderem im Bereich Breslauer-, Görlitzer- und Stettiner Straße – sowie Ersatzbebauungen an der Menchendahler- und Fritz-Henseler-Straße und den Bau neuer Wohnanlagen setzt der Bauverein auf eine nachhaltige Lösung für die Wohnraumproblematik. Aktuell entsteht ein Gebäude mit zehn freifinanzierten Wohneinheiten in Bürrig. Noch vor Weihnachten soll es den Mietern übergeben werden, die wegen der Zinsentwicklung und gestiegener Kosten mit 11,50 Euro je Quadratmeter rechnen müssen. Sobald Genehmigung und Förderbewilligung vorliegen, sei an der Manforter Straße 160 der Neubau von 15 öffentlich geförderten Wohnungen vorgesehen, erläutert GBO-Vorstand Alexander Dederichs. Die Bauzeit betrage voraussichtlich 15 Monate, die vorgegebene Miete liege bei 6,50 Euro je Quadratmeter. Dederichs: „Wenn es wirtschaftlich passt, werden wir mehr öffentlich gefördert bauen.“ Der Gemeinnützige Bauverein Opladen (GBO) ist eine Genossenschaft und verfügte zuletzt in verschiedenen Stadtteilen exakt über 2044 Verwaltungseinheiten, davon 1990 Wohnungen. Dabei handelt es sich um alte Bürgerhäuser, Siedlungsbauten der 1920er, 50er und 60er Jahre sowie Neubauten. Hinzu kamen 54 Gewerbeeinheiten und 1287 Garagen oder Pkw-Stellplätze.

Der geplante GBO-Neubau in der Birkenbergstraße lässt im Übrigen auf sich warten. Die Räumungsklage gegen den letzten Mieter wird derzeit in 2. Instanz vor dem Landgericht verhandelt. Die Vorbereitungen sind jedoch abgeschlossen, so dass das Projekt sofort nach einer Entscheidung starten kann.

Wohnungsgesellschaft Leverkusen: Die WGL engagiert sich ebenfalls, um dem Wohnraummangel entgegenzutreten. Durch gezielte Investitionen in den sozialen Wohnungsbau und die Zusammenarbeit mit der Stadt und Planungsgremien setzt die städtische Tochtergesellschaft auf eine ganzheitliche Herangehensweise zur Verbesserung der Wohnsituation. „Wir haben aktuell zwei Bauprojekte geplant, und zwar in der Luisenstraße und der Bodelschwinghstraße in Manfort“, berichtet Gerald Hochkamer, WGL-Geschäftsführer seit 1. Januar. Insgesamt würden 75 Wohnungen gebaut, davon 60 Prozent öffentlich gefördert und 40 Prozent frei finanziert. Baubeginn sei für Ende des Jahres, Fertigstellung für Herbst 2025 vorgesehen. Und: Die WGL plant den Neubau einer Senioren-WG mit 24 Plätzen in Opladen. Derzeit laufen Gespräche mit der Stadt und einem möglichen Betreiber. Alles wird teurer, auch die Mieten bei der WGL. Im Bestand bleibe man „natürlich im Rahmen des Mietspiegels der Stadt Leverkusen“, versichert Hochkamer. Um die Neubauprojekte refinanzieren zu können, müsse man die Mieten im frei finanzierten Bereich der beabsichtigten Neubauten aber „deutlich anheben“. In insgesamt elf Leverkusener Stadtteilen bietet die städtische Wohnungsgesellschaft Leverkusen (WGL) ein breit gefächertes Angebot. Etwa 7000 Mietobjekte reichen vom kernsanierten Mehrfamilienhaus bis zum neu gebauten Einfamilienhaus. Erweitert wird die Palette durch Gewerbeobjekte und Stellplätze.

Appell an die Politik Angesichts der Probleme appellieren die Wohnungsbauunternehmen an die Politik, um Unterstützung bei der Schaffung von Rahmenbedingungen zu erhalten, die den Wohnungsbau erleichtern und beschleunigen. Dies umfasse finanzielle Anreize und bürokratische Erleichterungen.

Ein „Umdenken bei der Regelungsdichte und den überzogenen Anforderungen an Neubauten und Modernisierungen“ sei dringend erforderlich. „Baukosten und Zinsen sind ein echtes Problem“, unterstreicht Hochkamer, während Alexander Dederichs erklärt: „Jede Investition belastet die Unternehmensliquidität, da Kosten nicht mehr über Mieten oder Mietsteigerungen zu tragen sind.“

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