Tempolimit – Für Klimaschutz und Sicherheit – Deutsche Umwelthilfe e.V

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  • Erstellungsdatum 12/09/2023
  • Zuletzt aktualisiert 12/09/2023

Tempolimit - Für Klimaschutz und Sicherheit – Deutsche Umwelthilfe e.V

Tempolimit - Für Klimaschutz und Sicherheit – Deutsche Umwelthilfe e.V

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Tempolimit: Für Klimaschutz und Sicherheit

Die DUH setzt sich mit einem breiten Bündnis vereint für ein generelles Tempolimit auf Autobahnen und 80 km/h auf Landstraßen ein. Denn: Ein Tempolimit schützt nicht nur Leben, sondern maßgeblich auch das Klima.

Als einziger Staat in Europa kann in Deutschland auf 70 Prozent der Autobahnen ohne jede Tempobeschränkung gerast werden. Das Bündnis sagt daher ganz klar: Ein Tempolimit muss her! Die DUH fordert dazu ganz konkret 100 km/h auf Autobahnen und außerorts 80 km/h um sofort über 11,1 Millionen Tonnen des Klimagases CO2 und den Verbrauch von 4,44 Milliarden Liter Kraftstoff zu vermeiden. Eine innerstädtische Regelgeschwindigkeit von 30 km/h würde zu weiteren Einsparungen führen. Neben der positiven Klimawirkung sorgt ein Tempolimit auch für bessere Luftqualität, weniger Lärm und mehr Sicherheit auf unseren Straßen.

Wir forden Expert:innen, Verbände und Vereine auf, dem Bündnis beizutreten!
Dies sind unsere Partner:

CO2 ist der größte Klimatreiber unserer Zeit und trägt wesentlich zur globalen Erderwärmung bei. Knapp ein Fünftel der CO2-Emissionen in Deutschland stammen aus dem Verkehr – der einzige Bereich, in dem der Ausstoß von Klimagasen im Vergleich zu 1990 faktisch nicht gesunken ist. Ohne eine drastische Absenkung der CO2-Emissionen im Verkehrssektor wird die Einhaltung der Klimaschutzvorgaben für 2030 nicht gelingen.

In welchen Ländern gibt es ein generelles Tempolimit?

Damit das Klima nicht auf der Strecke bleibt

Ein Tempolimit reduziert die Geschwindigkeitsdifferenz zwischen den Autos und verbessert damit den Verkehrsfluss. Ein besserer Verkehrsfluss wirkt sich positiv auf das Klima aus und trägt ebenso zu mehr Sicherheit bei. Zudem führt die Einführung eines Tempolimits langfristig zu einer Veränderung der Bauart neuer Fahrzeugmodelle: In Ländern mit einem generellen Tempolimit hat sich bestätigt, dass der Anreiz für den Kauf sehr stark motorisierter Fahrzeuge sinkt und neuzugelassene Fahrzeuge deshalb energieeffizienter gebaut werden.

Gleichzeitig muss sichergestellt werden, dass bereits geltende Geschwindigkeitsvorgaben auch konsequent eingehalten werden. Benötigt werden dafür deutlich verstärkte Kontrollen zum Beispiel durch das Section Control Verfahren.

Ein besonders großes Problem ist die Überschreitung der zugelassenen Höchstgeschwindigkeiten durch Lastkraftwagen außerorts. Dass für Lkw auf Landes- und Bundesstraßen längst ein Tempolimit besteht, gerät bei vielen in Vergessenheit. So scheint es zumindest, denn außerorts rasende Lkw sind oft die Regel statt Ausnahme. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit für einen Lkw auf Landes- und Bundesstraßen liegt jedoch je nach Gesamtgewicht zwischen 60 (ab 7,5 Tonnen) und 80 km/h (zwischen 3,5 und 7,5 Tonnen).

Tempolimit rettet Leben

Ein Tempolimit kostet uns Verbraucherinnen und Verbrauchern keinen Cent – und erhöht die Sicherheit auf unseren Straßen: Mehr als 400 Menschen sterben jährlich allein auf deutschen Autobahnen, viele davon durch ein zu hohes Tempo. Mit jährlich drei Verkehrstoten pro 100 Kilometer Autobahn liegen wir über den Werten unserer Nachbarländer. 3.270 Menschen kamen 2018 im Straßenverkehr ums Leben. Ein Tempolimit rettet Leben – und wirkt gleichzeitig auch gegen Staus, denn durch eine Beschränkung der Höchstgeschwindigkeit können die Bundesautobahnen mehr Verkehr bewältigen. Die Unfallhäufigkeit reduziert sich durch geringere Tempounterschiede zwischen den Fahrzeugen.

Breites Bündnis: Pro Tempolimit!

Seit Jahren setzt sich die DUH für eine Geschwindigkeitsbegrenzung ein. Nun treten wir mit einem breiten Bündnis an, um die Umsetzung des Tempolimits noch in diesem Jahr einzufordern. Mit dabei sind die Gewerkschaft der Polizei NRW (GdP NRW), der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), der Verkehrsclub Deutschland (VCD), die Verkehrsopfer-Unfallhilfe Deutschland (VOD), Greenpeace, Changing Cities e. V., HannovAIR Connection, Verbund Service und Fahrrad e. V. (VSF), Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e.V. (ADFC), die Initiative für sichere Strassen sowie Andreas Troge, ehemaliger Präsident des Umweltbundesamtes.

Die Bundesregierung hat ein Klimaschutzgesetz angekündigt, in dem für die jeweiligen Sektoren all die Maßnahmen verankert werden, die für die Einhaltung des Klimaschutzziels 2030 erforderlich sind. Da auch mit Blick auf das Klimaschutzziel 2020 noch deutliche Lücken bestehen, werden wir gemeinsam mit unseren Bündnispartnern dafür eintreten, dass das Tempolimit im Klimaschutzgesetz festgeschrieben wird.

Quelle: https://www.duh.de/tempolimit/

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